helloWhitePaper: Let’s Talk about Hubs 1/3
Als COVID-19 die gesamte analoge Welt auf einen Schlag lahmlegte, musste sich die Livekommunikationsbranche nach kurzer Schockstarre neu orientieren und neu positionieren. Um Unternehmen, Institutionen, Verbänden und anderen Marktteilnehmenden Orientierung und Inspiration zu geben, haben wir ein Whitepaper erarbeitet, das die durch die Pandemie beschleunigte digitale Transformation und ihre Chancen beleuchtet. Du findest es hier zum Download und in abgespeckter Form auch in unserem Blog. Los geht’s heute mit:
Stay hybrid!
Deutschland hinkt anderen OECD-Staaten in der Digitalisierung deutlich hinterher. Das wurde in den vergangenen zwei Jahren noch einmal überdeutlich. Doch auch bei uns wirkte die Pandemie als radikaler Beschleuniger der dritten (und vierten) industriellen Revolution. Für den Bereich Live-Kommunikation sind die Auswirkungen komplex, bedeuten aber vor allem eins: grundlegende Veränderung.
Nach mehr als zwei Jahren digital-first ist allen klar, dass das Rad nicht mehr zurückgedreht werden wird. „Reale, digitale, und hybride Welten verschmelzen mit dem Ziel Marken erlebbar zu machen, perfekte Technik wird aktuell einfach erwartet.” (R.I.F.L. 2021)
Was treibt unsere Digitalisierung voran?
Covid 19 ist der Schrittmacher, ganz klar. Steigendes Nachhaltigkeitsbewusstsein sowie Klima- und Mobilitätswende beschleunigen den Prozess jedoch enorm.
Ein weiterer treibender Faktor ist der Generationswechsel. Gen Z kennt keine Welt ohne digitale Elemente. Streitbar ist also, ob ab einem gewissen Punkt das Festhalten an analogen Meetings überhaupt noch Bestand haben wird.
Hinzu kommen Trends der größeren Wirtschaftswelt, zum Beispiel Shareconomy und kollaborativer Konsum. Liken, wishlisten, kaufen, posten, teilen, markieren, rezensieren, kommentieren, reagieren. Konsumierende leisten selbst einen entscheidenden Beitrag zu Innovation und Markenbotschaft.
Schon vor der Pandemie gab es Digitalisierung in der LiveCom-Branche. Auch und vor allemweil seitens der Teilnehmenden stetig eine personalisiertere Ansprache erwartet wird. Digitalisierung heißt hier auch Dialogisierung. Die steigenden Anpassungsmöglichkeiten und individuellen Erlebniswelten im digitalen Raum sind einfach zu attraktiv, um sie zu ignorieren. Verhaltens- und interessenbasierte User-Journeys auf Streaming-Plattformen wie Netflix und Co. sind hier prototypisch.
In einer Welt, in der soziale Medien längst fester Bestandteil des täglichen Lebens sind, steigt für Kommunikation der Druck ständig neue Erlebnisse zu schaffen. Dem ist nur mit kontinuierlicher Innovation standzuhalten. Es gilt, Marktneuheiten und Trends aktueller Medien und Plattformen in die Eventkonzeption einzubinden.
Mit dem jetzigen digitalen Boost im Rücken werden Plattformen von Veranstaltungen langfristig nicht mehr wegzudenken sein. 2021 fand zum Beispiel die erste Verleihung des Deutschen Jazzpreises (produziert von VATERBLUT) hybrid statt: mit Live-Musik und Beiträgen aus im Land verteilten Jazzclubs und einer zentralen Moderation aus der Hamburger Haupt-Location.
Bühnen-Setting des Deutschen Jazzpreis 2021. Mit Interaktion auf der Hauptbühne zwischen den Locations.
Die Regionalisierung von Veranstaltungen (Stichwort Nachhaltigkeit!) etabliert sich als Trend. In hybriden Setups wird mit geschickten Inszenierungen das möglichst perfekte On-air Bild kreiert. Das Publikum vor Ort sammelt so andere Erlebnisse als das Off-site Publikum, wobei sich beide natürlich auch austauschen können. Die Interaktion zwischen den unterschiedlich positionierten Teilnehmenden ist entscheidend, damit die Veranstaltung wirklich hybrid wird. Anstatt uns einzuschränken, erweitern gut konzipierte hybride Events die Erlebniswelt.